Die "Hybriden" kommen!

Gastronomie
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Crossover-Konzepte (Chamäleon-Konzepte, Hybridkonzepte, Multifunktionskonzepte, wandelbare Konzepte) federn Risiken ab. Bekanntlich sind Nachtclubs eine Hochrisikogeschäft - nicht nur Kleidermoden, sondern auch Disco- und Musikströmungen kommen und gehen. Nur ganz wenige Lokale können sich in dieser volatilen, von vielen Faktoren abhängigen Szene über Jahre behaupten. Warum also nicht den Markt testen und versuchen, die bestehende Infrastruktur besser auszulasten? Der bekannte Zürcher Gastrounternehmer Rolf Hiltl  (Hiltl Vegi, Tibits) hat deshalb vor einiger Zeit im Stammhaus nahe der Bahnhofstrasse Vorkehrungen getroffen, damit er seine Bar nach den abendlichen Essenszeiten in einen Club verwandeln kann. Nun will er das offensichtlich erfolgreiche Unterfangen auf weitere Hiltl-Betriebe ausdehnen. Mehr... 

 

 

Frühere Nachrichten über Hybrid-Betriebe...

Hybrid: Alter Wein in neuen Schläuchen - denn im Bergdorf beispielsweise war früher der Gastronomiebetrieb gleichzeitig Postbüro; Kiosk und Lebensmittelladen.  Blick in die USA:  Morgens Kaffee und ausgiebiges Frühstück, mittags Salate, Pasta, Sandwiches und Fruchtgebäck, nachmittags monströse Kaffee-Kuchen-Combos, abends gehts von neuem mit Sandwiches &Co. los - die US-Kette Corner Bakery als Hybrid-Betrieb-Kette hat es drauf und erarbeitet Jahr für Jahr eine solide Rendite (s.unten).
Warum nicht noch am späteren Abend bei gedämpftem Licht und geeignetem Sound die Cocktails schütteln? So weit sind die Corner-Bakery-Leute noch nicht. Doch genau dies will jetzt Felix Daetwyler vom gleichnamigen Café in Zürich: Spätabends soll das "Felix" zum Nachtlokal werden. Eine Handvoll agiler Zürcher Wirte haben bereits Erfolg mit Multi-Konzept-Betrieben. Allerdings sind attraktive Veranstaltungen unerlässlich, um das Partyvolk zu gewinnen. Mehr...

Prominente Namen haben sich einem Hybridkonzept verschrieben. Die jüngste Neugründung auf Ibiza ist ein Club-Restaurant namens Heart. Und die hat es in sich. Die Idee des Clubs: ein dreifaches Erlebnis aus Essens, Tanz- und Musik. Die Macher im Hintergrund: Albert und Ferran Adrià, die Chefköche, die für ihr mit drei Michelin-Sternen dekoriertes Restaurant elBulli berühmt geworden sind und Guy Laliberté, der Gründer des Cirque du Soleil. Mehr...

Flex Casual, Soft Service, "Chamäleon-Betriebe" : Mittags SB, abends bedientes Restaurant, nachts Disco. Relativ wenige Restaurants haben sich bisher dieser und ähnlichen Betriebsarten verschrieben - eigentlich erstaunlich. Dazu Trendexperte Pierre Nierhaus: "In Fast-Casual-Betrieben lassen in der Regel die Frequenzen nach 20 Uhr nach. Deshalb scheint mir Flex-Casual eine spannende Lösung. Abends mögen sich viele Kunden nicht dreimal an der Theke anstellen. Doch das Angebot muss abends glaubhaft angepasst werden. Auch sollte die Atmosphäre, beispielsweise durch die Beleuchtung, verändert werden. In Grossbritannien gibts übrigens den Soft Service. Das heisst, die Gäste können sich entweder bedienen lassen oder ihr Essen und Getränk an der Theke abholen. In Helsinki und Stockholm habe ich eine ähnliche Mischform gesehen. Restaurants wie Skands beispielsweise bieten Theken und Bedienung - die Gäste holen sich ihre Getränke, das Essen wird serviert. Nierhaus nennt weitere Beispiele: "Da fällt mir das Hotel Mandarin Oriental in Hongkong mit einer raffinierten Idee ein: Das Frühstücksbuffet lässt sich hochklappen und in eine Nachtbar verwandeln. Oder in Europa: Seit Jahren erfolgreich sind beispielsweise die Buddha Bars, die nach dem Dinner Disco und Spektakel anbieten".

In den USA sind die Corner Bakery Cafés seit Jahren ein sicherer Wert in der Branche. Ganz unspektakulär wird der Tageszeit entsprechend ein Angebot erstellt: Morgens gibts ein ausgiebiges Frühstück, mittags heisse und kalte Sandwiches, Pasta, Salate, Wähen und Kuchen. Nachmittags werden die Kunden mit preisgünstigen "Combos" angelockt: Kaffee und Kuchen. Abends geht das Sandwich-Pasta-Wähen-Programm wieder los.
Alle diese Betriebe haben das Ziel, ihre Infrastruktur möglichst gut auszulasten und mit Zusatzgeschäften wie beispielsweise Frühstücksangeboten mehr Umsatz zu generieren - was übrigens auch McD in letzter Zeit überaus erfolgreich praktiziert.

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